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Der Bayrische Landesamt schreibt über den Fuchsbandwurm folgendes: |
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Der Kleine Fuchsbandwurm ist nahe mit dem Hundebandwurm verwandt und ein Befall mit ihm gilt derzeit als eine der gefährlichsten parasitären Erkrankungen in Mitteleuropa. Der Kleine Fuchsbandwurm parasitisiert in Fuchs, Hund und Katze und braucht in seiner Entwicklung einen Zwischenwirt, in diesem Fall Nagetiere, in denen das Zwischenstadium, die so genannten Finnen, ausgebildet werden. Bei 20-30% der Füchse kann in Ostfriesland von einem Befall ausgegangen werden, in einem Fall ist uns auch eine Erkrankung im ostfriesischen Raum beim Menschen bekannt. In anderen Bereichen ist die Befallzahl deutlich höher. Der Fuchs ist der Träger des erwachsenen Bandwurmes, ohne selber zu erkranken. Er kann bis zu 200.000 Exemplare dieses Bandwurms beherbergen, der mit seinen fünf Gliedern zwischen 1,5 und 3 mm groß wird. Insbesondere Feld- und Wühlmäuse, aber auch der Bisam nehmen die Eier mit der Nahrung auf. Hund oder Katze können sich nicht direkt am Fuchs anstecken, sondern sie müssen eine finnige Maus fressen. Dann entwickelt sich in ihrem Darm der Bandwurm. Als Ansteckungswege werden in Betracht gezogen: Kontakt der Hände mit Bandwurmtragenden Füchsen, Hunden oder Katzen, an deren Fell Eier heften. Arbeiten mit kontaminierter Erde oder Pflanzen (dafür spricht eine Schweizer Untersuchung, bei der Landwirte - nicht jedoch Jäger oder Förster - 4mal häufiger als Stadtbewohner erkranken). Aufnahme von Bandwurmeiern über kontaminierte Nahrung (Wildbeeren, Fallobst, Gemüse, Wasser). Die Aufnahme von aufgewirbelten Eiern über die Atemwege scheint möglich, ist aber noch nicht schlüssig bewiesen. Beim Menschen dauert es 5 - 15 Jahre, bis merkliche Krankheitsanzeichen wie Druckschmerz im Oberbauch, Gelbsucht oder Leberzirrhose auftreten. Eine Blutuntersuchung schafft Klarheit. Die Bandwurmeier werden ab 60 Grad in wenigen Minuten abgetötet. Tiefgefrieren bei minus 18 Grad nützt nichts, die Eier werden erst bei minus 80 Grad in 2 Tagen abgetötet.
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Ich hatte einmal einen positiven Bescheid über den Befall mit einem Fuchsbandwurm. Nach 3 Monaten wurde er wiederholt und es war alles in Ordnung. Ist durchaus üblich, da der Test nicht immer sehr genau ist und es auch passiert, dass man den Bandwurm wieder ausscheidet, da man als Wirt nicht geeignet ist. Passiert in 9 von 10 bis 15 Fällen. Ich habe also durchaus Respekt vor der Erkrankung. Bei uns ist einer daran erkrankt der viel mit Bisams zu tun hatte. Seine Lebenserwartung und seine Lebensqualität ist stark eingeschränkt.
Was sollte ich nicht tun
und bei was muss ich aufpassen: Einatmen werde ich die Eier am ehesten im Einschlag und wenn der Hund sie mitbringt und sie durch die Lüftung des Autos verteilt werden. Ich entwurme den Hund alle 2 Monate in der Baujagdzeit, trotzdem kann ich mich längst angesteckt haben. Der Fuchs wird in einen Sack gesteckt, beim Öffnen ist eine Wolke um mein Gesicht.
Was kann ich tun: Nicht essen oder rauchen wenn Eier in der Nähe sein können. Waldfrüchte, Gemüse gründlich waschen, noch besser kochen. Neueste Untersuchungen sehen die Gefahr in diesem Bereich eher als gering an. Der Erreger nicht hitzebeständig. Der Verzehr von durchgebratenen oder gekochten Speisen wie z.B. Pilzen ist daher unbedenklich. Hunde besonders die häufig Mäuse fangen, sollten mit Praziquantel (Droncit) behandelt werden. Nach dem Anfassen der Hunde erst die Hände waschen.
Sätze zum Thema sind noch: Bandwürmer gab es immer und wenn er so gefährlich wäre hätten wir viel mehr Erkrankte. Wer weis wie viel schon dran gestorben sind und es wurde gar nicht festgestellt.
Ich sehe Autofahren als weniger
gefährlich an, eine Flasche Schnaps pro Tag als gefährlicher. Wie gefährlich ich leben will oder nicht bleibt mir selber überlassen. Das Risiko sollte ich jedoch wissen.
Meine Antwort hilft nur wenig weiter.
Ich werde die Baujagd zur Zeit
deshalb nicht sein lassen. Eher werde ich schon keine Jungfüchse
mehr bejagen, weil sie mir leid tun. Das Bejagung mehr als notwendig ist bleibt davon unberührt.
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Zur Diagnose beim Menschen wird als erstes die Blutuntersuchung herangezogen (ELISA-Test). Blutuntersuchungen führen viele darauf spezialisierte Labore durch. Serologisch positiv heißt noch nicht, dass man erkrankt ist, sondern nur, daß eine Infektion stattgefunden hat. Das Verhältnis von serologisch positivem Ergebnis zur tatsächlichen Erkrankung wird mit 9 : 1 angegeben. Die Zahlen variieren bis 15. Serologische Diagnosen können durch Computertomographie ergänzt werden. Leider liegen für Deutschland zu wenig Zahlen vor, da die Echinokokkose des Menschen keine meldepflichtige Krankheit ist. Zahlenangaben aus Frankreich und der Schweiz schwanken zwischen 0,2 und 14 Infektionen pro 1 Mio. Einwohner. Andere Untersuchungen ergaben 10 bis 20 Neuerkrankungen pro Jahr in Süddeutschland.
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15 Jahre dauert es von der Infektion
bis zur Erkrankung. Es kann sekundär Metastasen in anderen Organen wie Lunge, Hirn und Nieren geben. Ohne Therapie sterben die Patienten. Dauertherapie mit Mebendazol oder Albendazol stabilisieren den Patienten. Bekannt sind zur Zeit nur Zahlen aus Baden-Württemberg, hier gibt es rund 50 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg. Bisher war man in Deutschland von einer sehr geringen Erkrankungsrate ausgegangen: eine bis fünf Echinokokkosen bei einer Million Einwohner. Außerdem wird vermutet, dass die Eier zusammen mit Staub eingeatmet werden können. Keiner dieser Infektionswege ist wirklich bewiesen. Der Fuchsbandwurm ist für den Menschen infektiös. Die durch den Parasiten verursachte Echinokokkose führt, wenn keine Behandlung erfolgt, bei über 90 Prozent der Menschen innerhalb von zehn Jahren zum Tode. Die alveoläre Echinokokkose ist eine der gefährlichsten Parasitosen des Menschen. Diese Form hat die typischen Merkmale einer Neoplasie und kann am sichersten durch eine radikale operative Entfernung des Parasitengewebes geheilt werden. Bei klinisch symptomatischer AE gelingt die Radikal-Operation, bei etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten. Eine jahrelange Chemotherapie ist nötig bei den Patienten mit nichtoperabler Echinokokkose. Damit wird aber keine Heilung, sondern lediglich eine Parasitostase erzielt, die bei über 80 Prozent der Patienten zu klinischer Besserung und zu signifikanter Lebensverlängerung führt.
Die Erstmanifestation findet praktisch immer - zu 98 Prozent – primär in der Leber statt.
Infizierte Füchse scheiden mit dem Kot Bandwurmglieder aus, die Eier
enthalten.
Zur Biologie
Fuchs - Maus – Fuchs
Der Fuchs gilt als hauptsächlicher Träger des erwachsenen Bandwurmes. Er kann bis zu 200.000 Bandwürmer beherbergen ohne selbst zu erkranken. Dabei muss man sich frei machen von dem Bild eines langen, nudelartigen Wurmes, denn dieser 5gliedrige misst nur 1,5 his 3 mm, dagegen der 3gliedrige Hundebandwurm 3,5 mm. Jeder Bandwurm stößt alle 14 Tage ein reifes Glied mit ca. 200 bis 300 Eiern ab. Die Endglieder bewegen sich aktiv sowohl auf der Kotoberfläche als auch in der nächsten Umgebung. Vor allem aber können Fliegen und Schnecken die Eier aufnehmen und unbeschädigt wieder ausscheiden, so dass auf diese Weise für eine weit reichende Verbreitung gesorgt wird. Auch beim Austrocknen des Kotes werden Eier aufgestäubt. Mäuse (insbesondere Feldmaus, Wühlmaus und Bisam) nehmen die Eier mit der Nahrung auf. Aus dem Darm gelangen sodann die Vorstadien über die Blutbahn in die Leber. Dort wächst die sog. Finne. Diese wuchert tumorartig mittels kleiner Bläschen wie ein Schwamm - in die Leber hinein. In den Bläschen bilden sich bis zu 1 .000 Kopfanlagen. Die Leber vergrößert sich (Maus -20 g, mit Tumor -40 g); die Maus wird krank und somit eine leichte Beute des Fuchses. Der Kreislauf ist auf diese Weise geschlossen. Im Fuchs entwickeln sich in ca. 6 Wochen aus den Kopfanlagen neue Bandwürmer.
Fuchs - Maus - Hund / Katze
Hunde und Katzen können sich nicht direkt am Fuchs anstecken sondern nur, wenn sie eine finnige Maus fressen. Dann entwickelt sich in ihrem Darm analog der Bandwurm. Hunde und Katzen scheiden Bandwurmeier aus. Der Mensch kann sich durch Bandwurmeier anstecken, die z.B. im Fell der Haustiere hängen geblieben sind.
Mensch
Der Mensch ist grundsätzlich ein Fehlwirt, das heißt, von der Natur gar nicht als Finnenträger vorgesehen. Trotzdem ist eine Erkrankung möglich. Als Ansteckungswege werden in Betracht gezogen: Kontakt der Hände mit Bandwurmtragenden Füchsen, Hunden oder Katzen, an deren Fell Eier heften. Arbeiten mit kontaminierter Erde oder Pflanzen (dafür spricht eine Schweizer Untersuchung, bei der Landwirte - nicht jedoch Jäger oder Förster - 4mal häufiger als Stadtbewohner erkranken). Aufnahme von Bandwurmeiern über kontaminierte Nahrung (Wildbeeren, Fallobst, Gemüse, Wasser). Die Aufnahme von aufgewirbelten Eiern über die Atemwege scheint möglich, ist aber noch nicht schlüssig bewiesen. Eine Ausheilung erfolgt nicht, sondern nur das Larvenwachstum wird gestoppt. Die Sterblichkeitsrate konnte mit Behandlung auf unter 10 °/a gesenkt werden (10 Jahreszeitraum). Unbehandelt liegt die Rate allerdings bei über 90 %!
Im September 2008 veröffentlicht der Berufsverband deutscher Internisten folgendes: In ihrer Analyse verglichen die Wissenschaftler die Anzahl der beim RKI und dem EER registrierten Fälle mit dem Ergebnis einer Umfrage unter über 500 Speziallaboren in Deutschland. Diese sollten darin Angaben über die diagnostizierten Fuchsbandwurm-Fälle zwischen 2003 und 2005 machen. Demnach wurden dem RKI in diesem Zeitraum 60 Patienten gemeldet, dem EER 59. Eine anschließende mathematische Hochrechnung ergab jedoch, dass das nationale Überwachungssystem lediglich 30% der Fuchsbandwurm-Infektionen in Deutschland erfasst hat. Das ergibt eine wahrscheinliche Zahl von rund 70-80 Neuerkrankungen zur Zeit jährlich in Deutschland.
Die Gemeinde Starnberg gab ein Gutachten in Auftrag mit dem Ziel der Risikoanalyse von Füchsen mit dem „Kleinen Fuchsbandwurm“ im Landkreises Starnberg.
Der
Bericht macht deutlich, das die Prävalenz des Kleinen
Fuchsbandwurmes bei den Füchsen
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